Vorstellung der Broschüre “Inklusion” in Hermeskeil

Vorstellung Broschüre "Inklusion"
Vorstellung Broschüre “Inklusion”

Auf der Verbandsversammlung des LFV-RLP am 10. Oktober 2015 im feuerwehr erlebnis museum in Hermeskeil wurde die gemeinsame Broschüre der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz (JF-RLP) und dem Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz (LFV-RLP) zum Thema Inklusion vorgestellt.
Als Einführung wurde ein Clip der Aktion Mensch vorgeführt, der Inklusion allgemein erklärt. Anschließend trug Dieter Ferres in einem Kurzvortrag die bisherigen Ergebnisse den Delegierten vor. Im Rahmen der Kampagne ” Deine Heimat. Deine Feuerwehr.” begann der LFV-RLP 2012 mit seinem Inklusionsprojekt “Handicap – na und!”. Seit 2014 wird die JF-RLP mit ihrem Projekt “Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs für drei Jahre von der Aktion Mensch unterstützt. Zur Halbzeit der Fördermaßnahme wurden an drei Modellstandorten Inklusionspaten ausgebildet. Derzeit werden Schulen und Einrichtungen angefragt, ob es dort Menschen mit Beeinträchtigungen gibt, welche sich an einer Mitarbeit in der Jugendfeuerwehr interessieren. Mit Beginn der nächsten Ausbildungsperiode ab 2016 sollen beim LFV-RLP Mitglieder der Feuerwehren als sogenannte Multiplikatoren ausgebildet werden und Inklusion an der Basis weiter vorstellen und unterstützen.
Mit der gemeinsamen Broschüre wird der momentane Stand widergespiegelt. Neben bisher durchgeführten Veranstaltungen werden auch Praxisbeispiele ausführlich beschrieben. Diese sollen zur Nachahmung anregen und aufzeigen, dass Inklusion bei der Jugendfeuerwehr und Feuerwehr möglich ist.

Titel Broschüre Inklusion

 

Die komplette Inklusionsbroschüre im PDF Format findet ihr hier.

 

“Vielfalt ist Bereicherung für alle”

Sehr geehrte Leser,

wir möchten auf die folgende Veranstaltung hinweisen:
Mit diesem Motto laden mehr als 20 Verbände, Institutionen und Initiativen, darunter auch die LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz (LSV), zum Ersten Landesinklusionstag in Rheinland-Pfalz ein, der am Samstag, 10. Oktober 2015, im Konferenzzentrum des ZDF in Mainz stattfinden wird.
Frau Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, konnte als Schirmherrin des Landesinklusionstages gewonnen werden.

Dieser Tag bietet die umfassende Gelegenheit, konkretisiert durch engagierte Beispiele aus den zentralen gesellschaftlichen Bereichen, den Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention darzustellen und zu diskutieren. Er bietet zugleich die Möglichkeit des Austauschs in 7 Foren und beim „Markt der Möglichkeiten“ und bietet Raum für Diskussionen und Vorschläge zur entschiedenen und schnelleren Weiterentwicklung des Wegs hin zu einer inklusiven Gesellschaft.

Wichtig ist den Veranstaltern deshalb auch der „Blick über den Zaun“, den uns Vertreterinnen der Autonomen Provinz Südtirol gestatten. Sie werden den durch ein neues Gesetz beschlossenen aktuellen Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in ihrem Land darstellen – mit sicher vielen Anregungen für die Diskussionen in unserem Bundesland.

Nicht zuletzt will der Landesinklusionstag den oft schleppenden und zögerlichen Weg des Landes Rheinland-Pfalz beschleunigen und qualitativ voranbringen.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Flyer oder unserer Website:
http://www.lsvrlp.de/de/article/3816.erster-landesinklusionstag-rheinland-pfalz-am-10-10-im-zdf-mainz.html


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Landesvertretung für Schülerinnen
und Schüler in Rheinland-Pfalz (LSV)
Kaiserstr. 26-30
55116 Mainz

Fon: (06131) 23 86 21
Fax: (06131) 23 87 31

E-Mail: info@lsvrlp.de
Web: www.lsvrlp.de

„Tag des Deutschen Sportabzeichens“ für Menschen mit und ohne “Behinderung“ – Jugendfeuerwehr Kaiserslautern unterstützt vor Ort

Am 16. Juli 2015 fand auf dem Sportgelände der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern der „Tag des Deutschen Sportabzeichens“ statt. Menschen mit und ohne Behinderung stellten sich  gemeinsam den Sportprüfungen.

Das Sportgelände an der TU Kaiserslautern ist gut gefüllt. Es wird gesprintet, Medizinbälle werden geworfen und ein Rollstuhlfahrer meistert einen Parcours. Am Ende jubeln Alle. Jeder bekommt eine Urkunde. Keine Vision – beim Tag des Deutschen Sportabzeichens, treiben Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport. Sie stellen sich den Prüfungen und wollen voneinander lernen.

Teilnehmende-des-Sportabzeichens-am-Strahlrohr
Teilnehmende des Sportabzeichens am Strahlrohr

Ausrichter der Veranstaltung ist der „Deutsche Olympische Sportbund“. Dieser richtet, für die Dauer von drei Jahren, seine Sportabzeichen-Tour (unterstützt von der Aktion Mensch) mit dem Schwerpunkt Inklusion aus. Ein Schwerpunkt, den der Sportbund Pfalz gerne unterstützt. Vormittags hat er Schulen und Behinderteneinrichtungen eingeladen, sich den Tests zu stellen. Dank der „Heinrich-Kimmle-Stiftung“, die ihr Landesfest nach Kaiserslautern verlegt hat, haben 260 Teilnehmer aus 24 verschiedenen Behinderteneinrichtungen ihr Kommen zugesagt. Zusätzlich befördern die Stadtwerke rund 100 Kinder aus Kaiserslauterer Förderschulen und 440 Schüler aus Kaiserslautern und Umgebung zum Gelände. 1.000 Menschen mit und ohne Beeinträchtigung haben dann das gleiche Ziel: Das Sportabzeichen abzulegen.

Prominente Sportler, wie Paralympic-Siegerin Kirsten Bruhn, Stuntfrau Miriam Höller, Zehnkämpfer Frank Busemann, Stabhochspringer Danny Ecker sowie Speerwerfer Mathias Mester, unterstützen und motivieren sie dabei. Drei Maskottchen laufen um die Wette: Rheinpfalz-Biber „Nils Nager“, „Trimmi“, das Maskottchen des Deutschen Sportbundes und „Betzi“ vom 1.FC Kaiserslautern.

Während die Veranstaltung am Vormittag durch die rund 1.000 Teilnehmer ausgebucht ist, dürfen am Nachmittag gerne alle dabei sein, mitmachen und das Sportgelände an der Uni stürmen – egal, ob mit oder ohne Beeinträchtigung. Wer den Schwimmnachweis schon in der Tasche hat, kann dann alle Disziplinen ablegen, die er für das Sportabzeichen noch benötigt.

Das Schwimmen ist eine Pflichtdisziplin,  daher bietet der Sportbund zwei Termine im Warmfreibad an, um diesen Nachweis zu erbringen. Auf dem Sportgelände der Uni, wartete auf die Sportler und Besucher am Nachmittag jede Menge Programm. An einer Kletterwand der „Aktion Mensch“ klettern beispielsweise Blinde und Sehende zusammen und halfen sich dabei gegenseitig. Im Massagezelt von Special Olympics gab es Tipps und der Behindertensportverband hat einen Rollstuhlparcours aufgebaut.

Jugendfeuerwehr-und-Bambini-werben-um-Mitglieder
Jugendfeuerwehr und Bambini werben um Mitglieder

Selbstverständlich darf bei einem solchen Event die Jugendfeuerwehr nicht fehlen. Die Jugendfeuerwehr Kaiserslautern war mit Wassergeschicklichkeitsspielen vor Ort und sorgte für Spiel, Spaß, Action und eine Abkühlung. Nebenbei informierten die Mitglieder der Jugendfeuerwehren noch die neugierigen Besucher über die Gruppenstunden. Im Gegenzug hatten sie die Möglichkeit Fragen rund um das Thema Inklusion zu stellen. Der Gedankenaustausch hatte in verschiedenster Weise Vorteile für beiden Seiten. So wurden Informationen ausgetauscht. Möglichkeiten der Mit- und Zusammenarbeit wurden erörtert und vielleicht -bekommt die Jugendfeuerwehr Kaiserslautern demnächst Besuch und Menschen mit Beeinträchtigung werden bei ihnen Mitglied.

Barbara Reidenbach

20. Zeltlager der Jugendfeuerwehren des Landkreises Mayen-Koblenz

Vom 25.07. bis zum 01.08.2015 führten die Jugendfeuerwehren des Landkreis Mayen-Koblenz ihr 20. Kreiszeltlager durch.

Spaß an der Kletterwand
Spaß an der Kletterwand

Bereits freitags begannen die ersten Jugendfeuerwehren mit dem Aufbau der Zelte in Andernach. Bis zum Samstagabend hatten 20 Gruppen eine Zeltstadt mit 36 Zelten errichtet. Als Gastgruppen waren die Jugendfeuerwehr aus Mönchengladbach-Giesenkirchen und die THW-Jugend Mayen angereist. Auf die ca. 250 Jugendlichen wartete ein umfangreiches Programm. Neben reiten auf einem Reiterhof, wurde u. a. Klettern, Squash und Badminton im Kandi-Turm, Spiele im Familien- und Freizeitpark „Trampolino“ sowie schwimmen im nahgelegenen Schwimmbad angeboten. Durch die Unterstützung des DLRG war es den Teilnehmern des Zeltlagers auch möglich, Abzeichen vom Seepferdchen bis zum Schwimmabzeichen in Gold zu erlangen. 34 Jugendliche nutzen das Angebot zum Erwerb der Jugendflamme Stufe I, sowie 24 Jugendliche zum Erwerb der Jugendflamme Stufe II. 17 Jugendliche bestanden die Prüfung zur Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr.

Eine Lagerolympiade, Zielschlauchwerfen und ein „Lebend-Kicker“- Turnier weckten den sportlichen Ehrgeiz.  Als Lohn wurden Pokale an die Sieger und Bälle an alle Teilnehmer vergeben.

Sport, Spiel und Spannung beim "Lebend-Kicker-Turnier"
Sport, Spiel und Spannung beim “Lebend-Kicker-Turnier”

Ein Höhepunkt des Zeltlagers war aber sicherlich auch der Besuch des „Straußparadieses“ in Remagen. Während die Feldküche Miesenheim mit sehr gutem Essen für das leibliche Wohl sorgte, war das DRK der Ortsgruppe Andernach um das körperliche Wohl der insgesamt 280 Zeltbewohner bemüht.

Überwinden von Hindernissen im Rollstuhlparcours
Überwinden von Hindernissen im Rollstuhlparcours

Da die Jugendfeuerwehren des Landkreises Mayen-Koblenz auch Modellstandort des Projektes  „Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs“ ist, war auch im Zeltlager Inklusion ein Thema. Mit Unterstützung von Sabrina Seewald (Kreisjugendfeuerwehr Alzey-Worms), sowie den Inklusionspaten der Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Mayen-Koblenz, wurde ein „Tag der Inklusion“ durchgeführt.

 

Die Mitglieder der Jugendfeuerwehren und deren Betreuer/innen sowie Jugendfeuerwehrwarten/innen wurden mit unterschiedlichen „Spielen“ in die Situation von Menschen mit Handicap versetzt. So wurde auch ein Gefühl dafür erzeugt, was es bedeutet, sein Leben mit einer Sehschwäche, einem Sprachfehler oder mit eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit zu meistern.

Wie bewege ich mich mit einem Rollstuhl - Versuche und Übungen
Wie bewege ich mich mit einem Rollstuhl – Versuche und Übungen

Am Freitag, dem 31.07.2015, wurde das 20. Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr des Landkreis Mayen-Koblenz mit einem spektakulären Feuerwerk beendet.

 

 

 

Horst Klee

Inklusion – nicht einfach, aber mutig!

Vor einigen Tagen hatte ich Florian nach der Teilnahme an einem Zeltlager getroffen. Voller Stolz erzählte er mir, welche Wettbewerbe er gewonnen hatte und was auf dem Zeltlager alles veranstaltet wurde für die Teilnehmer.

Dann kam er auf ein ganz anderes Thema und erzählte: „ Du hör mal. Bei der Jugendfeuerwehr gibt es doch das Projekt „Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs“. Bei dem Zeltlager ist mir hierzu einiges aufgefallen. Da war eine Jugendfeuerwehr mit einem 12-jährigen Autisten als Mitglied. Er war mit den anderen zusammen angereist und hat sich seinen Platz im Zelt eingerichtet. Zunächst verlief alles unauffällig. Im Verlaufe des Zeltlagers ist mir aber aufgefallen, dass der Jugendliche sehr oft alleine auf dem Zeltplatz umherlief. Er fasste alles an, fragte viel die Leute auf dem Platz nach irgendwelchen Dingen und sah sich viele Sachen interessiert an. Meistens jedoch alleine oder mit ein und demselben Betreuer. Ich wurde neugierig und ging dem Ganzen mal etwas auf die Spur. Die Eltern des Jungen waren vor einiger Zeit an die Jugendfeuerwehr herangetreten und fragten an, ob es eine Möglichkeit für ihren Sohn in der Jugendfeuerwehr gäbe. Bei den Verantwortlichen gab es unterschiedliche Meinungen. Während der lebensältere und erfahrene Betreuer sich durchsetzen konnte, waren der jüngere Jugendfeuerwehrwart und die anderen Betreuer nicht so begeistert. Bei den Jugendlichen selber gab es ebenfalls zwei Lager. So kam es eben, dass der Jugendliche es nicht leicht hatte, innerhalb der Gruppe sich zu etablieren. Er fiel mir oft auf, so zum Beispiel am Kiosk. Seine Neugier trieb in den Kiosk hinein. Natürlich berührte er viele Dinge und stellte viele Fragen. Bereitwillig wurden diese auch beantwortet und seine Einschränkung ist den Erwachsenen gar nicht aufgefallen. Dann ging es weiter ins Büro der Lagerleitung. Auch hier das gleiche Bild. Er berührte alles sanft mit seinen Händen und hatte sehr viele Fragen. Auch hier wurde ihm bereitwillig alles beantwortet. Es machte sogar Spaß, da die Fragen intelligent gestellt wurden. Diese Besuche häuften sich in den nächsten Tagen. Natürlich konnte ihm nicht immer die Zeit gewidmet werden, wie es sicher sinnvoll gewesen wäre, aber die übrige Lagerarbeit musste auch geplant werden. Irgendwie fiel mir dieser Junge immer wieder auf. In der eigenen Jugendfeuerwehr zeigten sich genervte Betreuer und auch einige Jugendliche. Dann entdeckte ich ihn später im Nachbarzelt. Über einen langen Zeitraum hielt er sich dort auf. Er war bei seinen Nachbarn integriert und bediente den Grill. Er sorgte für leckeren Nachschub für die Nachbarjugendfeuerwehr. Auch hat er die Jugendflamme der Stufe 1 erfolgreich beim Zeltlager erworben. Der „ältere“ Betreuer bemühte sich sehr oft um ihn. Den anderen Betreuern war es eher lästig und sie beeinflussen die Gruppe entsprechend ihrer Meinung. Dass es auch anders geht, zeigt sich am Verhalten der Jugendfeuerwehr im Nachbarzelt. Das hat mich aber nachdenklich gemacht, wie unterschiedlich auch Gruppen mit Menschen mit Beeinträchtigung umgehen. Es gibt also noch viel zu tun.“

Sehr interessiert hörte ich mir die Geschichte an und machte mir natürlich auch meine Gedanken. Mir zeigt es auf, dass noch viele Hürden zu überwinden gilt und noch viel Aufklärungsarbeit bei den Verantwortlichen notwendig ist. Andererseits war aber die Schilderung über das aufgeweckte und interessierte Verhalten des Jugendlichen ein Beweis dafür, dass es möglich ist.

Also: Mitmachen und mutig sein bei Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs!

Dieter Ferres

Modellstandortübergreifender Erfahrungsaustausch in Koblenz

Im Mai 2014 wurde das Projekt „Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs“ mit Förderung durch Aktion Mensch begonnen. In einem ersten Schritt wurde der Ablauf für das Projekt, welches über drei Jahre gefördert wird, festgelegt. In Rheinland-Pfalz wurden anschließend drei Modellstandorte gesucht, welche sich am Projekt aktiv beteiligen. Mit den Jugendfeuerwehren aus den Kreisen Alzey-Worms, Cochem-Zell und Mayen-Koblenz gemeinsam mit Neuwied waren diese schnell gefunden.

Führung über das Übungsgelände der LFKS
Führung über das Übungsgelände der LFKS

Nunmehr läuft das Projekt seit einem guten Jahr und es wurde zu einem ersten gemeinsamen Erfahrungsaustausch, der bewusst über zwei Tage angelegt war, auf die Geschäftsstelle nach Koblenz eingeladen. Nachdem die Teilnehmer am Freitagnachmittag angereist waren, wurden sie von Projektleiterin Meike Kurtz und der Prozessbegleiterin Heide Determann begrüßt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erfolgten die Hinweise zum Ablauf des Erfahrungsaustausches. Anschließend besuchten die Teilnehmer die benachbarte Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland Pfalz (LFKS), wo sie auch übernachteten. Ronald Eppelsheim erläuterte den Schulbereich und führte durch Lehrsäle für die Ausbildung zur Führungskraft, in denen Planübungen an Tischen mit Modellen durchgeführt werden können, durch Lehrsäle für die Funkausbildung oder durch Besprechungsräume für die Technische Einsatzleitung sowie durch Fahrzeughallen mit verschiedensten Spezialfahrzeugen.

beeindruckende Feuerwehrtechnik der LFKS
beeindruckende Feuerwehrtechnik der LFKS

Weiter ging die Führung über das Übungsgelände, auf dem beispielsweise an Bahnwaggons sowie an LKW unterschiedlichste Szenarien dargestellt und das Retten von Personen aus unterschiedlichsten Gefahrenlagen geübt werden können. Viele der Teilnehmer waren erstaunt über die Möglichkeiten, welche die LFKS bietet.

Polonaise während der Inklusiven Disco
Polonaise während der Inklusiven Disco

Sodann ging es weiter nach Mayen zu einer „Inklusiven Disco“ für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Bereits nach kurzer Zeit tanzte man gemeinsam eine Polonaise durch die Veranstaltungsräume. Inklusion wurde pur und ohne Berührungsängste gelebt.

Am Samstag begann ein vielfältiger Erfahrungsaustausch, an dem der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Jörg Michel, der Fachbereichsleiter Dietmar Frondorf (Landesfeuerwehrverband RLP), Alfred Langen (Special Olympics und Koordinator „Netzwerk Inklusion MYK“), die Referenten Bettina Lenz, Eva Rapp und Tobias Härtling sowie Jörg Freytag und Dieter Ferres (Jugendfeuerwehr RLP) teilnahmen.

In einer ersten Diskussionsrunde wurden die Wünsche zusammengetragen, welche die Jugendlichen und anderen Teilnehmer vom Projekt haben. Besonders die Akzeptanz der Inklusion bei anderen Jugendfeuerwehren und den Freiwilligen Feuerwehren, sowie deren Verantwortlichen und Trägern war ein herausragender Wunsch. Auch die mediale Aufarbeitung und Publikation wurde sich verstärkt gewünscht. Ein weiteres wichtiges Anliegen war, dass für die Mitglieder mit Beeinträchtigung die Teilhabe an Wettbewerben (z. B. Leistungsspange) hinsichtlich der Erreichbarkeit der Gruppenergebnisse ermöglicht wird. Das Projekt „Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs“ (JF-RLP) und „Handicap – na und!“ (LFV-RLP) sollte intensiver durch Informationsveranstaltungen z. B. über die Kreisverbände vorgestellt und beworben werden.

Eine Unterrichtseinheit behandelte das Thema „Übungsgestaltung für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen“. Ziel war es, unterschiedlichste Lernmethoden und Bedürfnisse zu erarbeiten. Wie bilde ich Menschen mit Beeinträchtigung in der Jugendfeuerwehr oder Feuerwehr aus. Worauf muss ich achten und was kann ich tun, wenn es einmal zu Spannungen kommt. Die Ergebnisvielfalt überraschte. Jeder Mensch, ob mit oder ohne Beeinträchtigung, lernt anders – Lernen ist individuell! Abschließend boten die Mitarbeiter der Geschäftsstelle, unter ihnen auch Projektmitarbeiter Christopher Zill, ihre Hilfe an. Grundsätzlich kann dort angefragt werden, sobald es Fragen zum Thema oder darüber hinaus gibt.

Besuch Rösch Erfahrungsaustausch
Projektleiterin Meike Kurtz im Dialog mit Matthias Rösch

Nach der Mittagspause stand Matthias Rösch, Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen den 25 Teilnehmern zur Verfügung. Zunächst berichtete er über seinen Aufgabenbereich. Beeindruckt zeigte er sich, dass sich in der Jugendfeuerwehr Jugendliche so intensiv mit dem Thema Inklusion befassen. Er berichtet auch von seinem Unfall, seit dem er sich mit einem Rollstuhl fortbewegegt. Auch gab er den Jugendlichen die Möglichkeit, sein speziell für ihn umgebautes Fahrzeug zu besichtigen, in dem man mit dem Rollstuhl bis ans Lenkrad fahren kann.

Matthias Rösch zeigt das speziell für ihn umgebaute Fahrzeug
Matthias Rösch zeigt das speziell für ihn umgebaute Fahrzeug

Die von den Teilnehmern gestellten Fragen, auch persönlicher Natur, beantwortete er offen und informativ. Es wurden viele Tipps gegeben, wie man Menschen mit Beeinträchtigung „richtig“ begegnet. Die Verantwortlichen der Modellstandorte Sabrina Seewald, Horst Klee und Carsten Möller stellten ihre bisher gemachten Erfahrungen vor. Zum Abschluss der Diskussionsrunde wünschte er den Teilnehmern bei der Umsetzung des Projektes viel Erfolg und bedankte sich insbesondere bei den Jugendlichen für deren ehrenamtliches Engagement.

Zum Ende des zweitägigen Erfahrungsaustausches wurden noch die Ziele definiert, welche in diesem Jahr umgesetzt werden sollen. So wird in einem nächsten Schritt mit Einrichtungen Kontakt aufgenommen, um Interessierte Jugendliche an die Modellstandorte zu vermitteln. Des Weiteren wurden bereits die nächsten Termine vereinbart, bei denen weitere Inklusionspaten und Betreuer geschult werden. Ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch wird Anfang kommenden Jahres erneut durchgeführt.

Teilnehmende des Erfahrungsaustausches
Teilnehmende des Erfahrungsaustausches

Trotz der enormen Hitze, die während des Erfahrungsaustausches herrschte, wurden viele neue Ideen und Vorstellungen zusammengetragen.

Weitere Informationen geben die Mitarbeiter der Geschäftsstelle in Koblenz. Aktuelles und Neuigkeiten werden auch auf diesem Blog der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz veröffentlicht.

Dieter Ferres

Erfahrungsaustausch der Modellstandorte vom 03.-04.07. in Koblenz

Programm_Erfahrungsaustausch Vom 03.-04.07.2015 findet ein modellstandortübergreifender Erfahrungsaustausch an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz in Koblenz statt.

In regelmäßigen Abständen fanden in den vergangenen Monaten sogenannte „Modellstandortreffen“ in den einzelnen Kreisen statt. Ziel bei diesen Treffen ist es, den aktuellen Stand an den Modellstandorten festzustellen und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Bei diesem Erfahrungsaustausch haben wir am 04.07.2015 Matthias Rösch zu Gast. Rösch ist der „Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen“ in Rheinland-Pfalz. Wir freuen uns sehr, dass wir Rösch für diese Veranstaltung gewinnen konnten. Wenn Sie auch an der Veranstaltung teilnehmen möchten, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail. Die Kontaktdaten finden Sie auf der Startseite unter “Kontakt”.

Hier finden Sie das Programm der Veranstaltung.

 

Workshop zum Thema Inklusion beim Kreisjugendfeuerwehrzeltlager im Kreis Alzey-Worms

Station "spiegelverkehrt zeichnen"
Station “spiegelverkehrt zeichnen”

Am Pfingstwochenende 2015 kamen 13 Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Alzey-Worms nach  Westhofen, um das diesjährige Kreisjugendfeuerwehrzeltlager zu erleben. Neben dem üblichen Rahmenprogramm (Nachtwanderung, Lagerolympiade und Lagerfeuer) gab es an einem Tag vier verschiede Workshops die alle Jugendlichen und ihre Betreuer durchlaufen haben.

Passend für den Modellstandort Alzey-Worms gab es einen Workshop zum Thema Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs. Hier ging es darum, alle für das Thema Beeinträchtigung sensibler zu machen. Dazu wurden in dem Workshop verschiedene Selbsterfahrungsstationen aufgebaut die ausprobiert werden konnten. Bei einer der Stationen ging es darum, mit einem steifen Arm oder Bein, einen Schlauch auszuwerfen und wieder zusammen zu rollen, dabei mussten die Jugendlichen und ihre Betreuer feststellen, dass dies gar nicht so einfach ist.

Jugendliche an den Selbsterfahrungsstationen
Jugendliche an den Selbsterfahrungsstationen

Eine weitere Station zeigte auf, dass viel Konzentration benötigt wurde um eine Vorlage nachzuzeichnen, die man nur im Spiegel sah und nicht direkt ansehen durfte. Einige Jugendliche fanden die Station interessant, bei der sie Blind geführt wurden und sich auf eine andere Person verlassen mussten um unbeschadet von Punkt  A nach Punkt B zu kommen. Dies sind nur ein paar der Stationen, die zu diesem Thema durchgeführt wurden, um einen kurzen Einblick zu geben. Insgesamt wurde der Workshop an diesem Tag viermal, von der Projektstandortverantwortlichen Sabrina Seewald mit Unterstützung der Prozessbegleiterin Frau Determann, durchgeführt. Zudem gab es noch eine Gruppe mit Projektpaten, die bei der Durchführung des Workshops unterstützt und geholfen haben.

Fazit von diesem Tag ist, es gab hauptsächlich positive Rückmeldungen von den einzelnen Teilnehmern und auch am Thema interessierte  Betreuer, die nach den Workshops noch spezifischere Fragen gestellt haben. Jeder einzelne der mit gemacht hat konnte für sich neue Eindrücke gewinnen.

Text und Bild: Sabrina Seewald

2. Durchführung der Ausbildung “Inklusionspate” erfolgreich gestartet

Am 16. und 17. Mai war es soweit: Im Rahmen des Projekts „Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs“ hat mit der sogenannten Grundqualifikation die 2. Durchführung der Inklusionspatenausbildung begonnen. Diesmal in der Jugendherberge in Idar-Oberstein. Oben auf einer Anhöhe gelegen bot sie einen wunderschönen Blick über die malerische Kleinstadt, bekannt durch Ihre Schmuckherstellung und Edelsteinbearbeitung.

Gruppenbild vor herrlicher Kulisse mit der Bundestagsabgeordneten Frau Antje Lezius
Gruppenbild vor herrlicher Kulisse mit der Bundestagsabgeordneten Frau Antje Lezius

 

 

 

 

 

 

 
Die motivierten und engagierten Teilnehmer_innen und Referent_innen kamen auch dieses Mal wieder aus den Kreisen Alzey-Worms und Mayen-Koblenz.

Geleitet wurde die Veranstaltung von einem dreiköpfigen Referent_innen-Team, das auch schon die 1. Durchführung der Ausbildung begleitet hatte.

Inhaltlich gab es im Vergleich zum letzten Mal keine großen Veränderungen. Es ging wieder am Samstag um 10 Uhr los, mit der Programmvorstellung und Kennenlernspielen sowie Gesprächen über Erfahrungen mit Beeinträchtigungen bei sich selbst oder Anderen. Wie schon beim ersten Mal zeigte sich, dass in der Gruppe bereits viele Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen bestehen und wie bedeutsam und notwendig das Thema Inklusion in unser aller Alltag ist. Weiter ging es mit Fragen zu und Schwierigkeiten im Umgang mit Behinderungen, bevor dann dargestellt wurde, was alles unter Inklusion zu verstehen ist und einem kurzen Überblick über ihre rechtlichen Grundlagen.

Station vorlesen
Station vorlesen

Darauf folgte ein große Block mit Spielen und Übungen zur Selbsterfahrung mit Beeinträchtigungen, wie körperliche Einschränkungen durch Versteifen von Gelenken, oder sinnliche Einschränkungen beim Sehen oder Hören usw. Aufgelockert wurde der Tag durch Pausen und lustige Bewegungsspiele.

Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt: Es gab Mittag- und Abendessen sowie nachmittags Kaffee und Kuchen. Nach dem Abendessen erfolgte nochmal eine kurze Rückschau auf den Tag, bevor wir das Programm mit einem Film vergnüglich abschlossen.

Teilnehmende bei der Gruppenarbeit
Teilnehmende bei der Gruppenarbeit

Am Sonntag begannen wir um 9 Uhr mit einem kleinen Aktivierungsspiel. Danach ging es um Behinderungsbilder: Die Merkmale von vier gängigen Behinderungskategorien wurden von den Teilnehmer_innen in Kleingruppenarbeit diskutiert, den verschiedenen Kategorien zugeordnet und die Ergebnisse sich gegenseitig vorgestellt. Im letzten großen Block erarbeiteten Jugendliche und Erwachsene getrennt voneinander, welche Fähigkeiten und Eigenschaften den „perfekten Inklusionspaten“ bzw. den „perfekten Betreuer“ ausmachen. Die Ergebnisse wurden schriftlich festgehalten und sich gegenseitig vorgestellt.

Währenddessen bekamen wir Besuch von Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen, der der Präsentation beiwohnte und anschließend den Teilnehmer_innen die Teilnahmebescheinigungen überreichte.

Die Teilnehmenden im Gespräch mit Frau Lezius
Die Teilnehmenden im Gespräch mit Frau Lezius

Als besonderer Höhepunkt erschien dann noch die Bundestagsabgeordnete des hiesigen Landkreises Birkenfeld, Antje Lezius, um sich persönlich ein Bild von unserem Projekt zu machen. Den Teilnehmer_innen war es dann auch möglich, Frau Lezius Fragen zu stellen, wie z.B. über den unzureichenden öffentlichen Personennahverkehr auf dem Land. Vor ihrem Abschied beschrieb sie ihre Eindrücke so: „Mich hat die originelle Herangehensweise beeindruckt – so erlebten die Teilnehmer selbst, was es heißen kann, mit körperlichen Einschränkungen umgehen zu müssen.“

Nach einer Abschlussrunde endete der Tag pünktlich um 15 Uhr.

Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen übergibt den Teilnehmern die Teilnahmeurkunde
Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen übergibt den Teilnehmern die Teilnahmeurkunde

Wie auch schon nach der ersten Grundqualifikation, fiel auch hier das Fazit der zweitätigen Veranstaltung bei allen Beteiligten äußerst positiv aus, so dass sich alle schon auf die Fortsetzung im Aufbauseminar freuen. Bis dahin wird es aber noch etwas dauern: vorgesehen ist es Ende Oktober, wieder in Hermeskeil.

Text und Bild: Tobias Härtling