„Vielfalt in der Jugend-und Feuerwehr als Chance sehen“

-2. generationsübergreifender Workshop zum Thema Vielfalt-

Teilnehmende am Workshop (es fehlt Meike Kurtz)
Teilnehmende am Workshop (es fehlt Meike Kurtz) Foto: JF RLP

Im Rahmen des Projektes „Im Tandem in die bunte, vielfältige Jugendfeuerwehr-Welt“ der Deutschen Jugendfeuerwehr fand am Sonntag, den 17. April 2016 im Bildungszentrum des Landesfeuerwehrverbandes in Koblenz ein zweiter generationsübergreifender Workshop statt. Das Projekt wird von der Motorola Solutions Foundation gefördert. Die Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz ist Kooperationspartner der Deutschen Jugendfeuerwehr.


Rückblick
Bereits 2015 hat sich das Jugendforum (JuFo) in einigen Treffen im Rahmen des Projektes mit dem Thema „Vielfalt“ beschäftigt und dort schon erste Ideen und Lösungsansätze erarbeitet. Nach diesen Treffen war man sich einig, dass die Ausarbeitungen in enger Zusammenarbeit mit dem Erwachsenenverband umgesetzt werden sollen. Dies ist bei den sogenannten „generationsübergreifenden Workshops“ der Fall. Am 30. Januar 2016 fand die erste Veranstaltung dieser Art statt. Thema war unter anderem „Erstellung einer Handreichung/Broschüre zum Thema Vielfalt“.

„Vielfalt braucht die Feuerwehr“
Aufbauend auf den Ergebnissen des letzten Workshops trafen sich nun unter anderem Mitglieder des Jugendforums (JuFo), Jugendwarte und Aktive sowie Mitglieder der Landesjugendfeuerwehrleitung zum gemeinsamen Austausch. Der Workshop wurde von den beiden Referent_innen Ute Latzel und Cihad Taskin geleitet.

An der Veranstaltung erläuterte Referent Cihad Taskin mit den Teilnehmenden zusammen die verschiedenen verbalen und non-verbalen Begrüßungsformen einzelner Kulturen. „Vielfalt braucht die Feuerwehr. Die Feuerwehr war aus der Tradition heraus schon immer eine Gemeinschaft, welche Menschen aus den verschiedensten Kulturen begeistert.“. Die Führungskräfte in der Feuerwehr müssen die verschiedenen Kulturen kennen, damit es nicht zu Missverständnissen oder falscher Rücksichtnahme kommt“, so Taskin.

Die Teilnehmenden diskutieren über mögliche Lösungsansätze
Die Teilnehmenden diskutieren über mögliche Lösungsansätze  Foto: JF RLP

Der Begriff „Diversität“ wurde in einer PowerPoint Präsentation weiter erläutert. Neben der Bedeutung des Wortes wurde auch der historische Hintergrund beleuchtet. „Diversität“ bedeutet so viel wie „Vielfalt, Vielfältigkeit“

Von den Referent_innen wurde angemerkt, dass das Thema „Vielfalt“ nicht als „Alibi“ für eventuelle Förderungen genutzt werden soll, sondern als Notwenigkeit für die Feuerwehren angesehen werden muss.

In Gruppenarbeit beschäftigten sich die Teilnehmenden unter anderem mit den Fragen

  • Wie bekommt man Informationen an die Basis?
  • Was muss in einem Informationsordner zum Thema “Vielfalt in der Jugend-und Feuerwehr” alles enthalten sein?

Einige Teilnehmer regten an, die Inhalte des Lehrgangs „Menschenführung“ an der Landesfeuerwehr-und Katastrophenschutz Schule weiter auszubauen. Andere Hilfsorganisationen sind in diesem Bereich schon einen Schritt weiter.

Matthias und Stefan präsentieren den Teilnehmenden die erarbeiteten Ergebnisse
Matthias und Stefan präsentieren den Teilnehmenden die erarbeiteten Ergebnisse Foto: JF RLP

Zudem wurde von den Teilnehmenden angeregt, dass Informationen über Angebote häufig nicht bis an die Basis gelangen. Deshalb wurde der Vorschlag unterbreitet, einen gemeinsamen Newsletter der Jugendfeuerwehr und des Landesfeuerwehrverbandes zu veröffentlichen. So kommt jede_r der/die Interesse hat an Informationen. Das Jugendforum hatte die Idee, in regelmäßigen Abständen ein Video mit Neuigkeiten und Informationen zu produzieren, um dieses dann in den sozialen Medien zu veröffentlichen. Die gesammelten Ideen werden in der nächsten Zeit zum Beispiel an die Landesjugendfeuerwehrleitung heran getragen.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass solche Veranstaltungen enorm wichtig sind und deshalb in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden sollen. Gerade der Dialog zwischen der Jugend und den Aktiven ist für die zukünftige Zusammenarbeit ein Schlüsselelement.

Ausblick
Vom 08. bis 10. Juli 2016 findet in Berlin von der Deutschen Jugendfeuerwehr ein Netzwerk Treffen der Kooperationspartner zum Thema „Vielfalt“ statt. An dieser Veranstaltung nehmen auch Vertreter_innen aus Rheinland-Pfalz teil.

An dieser Stelle möchten wir uns im Namen der Deutschen Jugendfeuerwehr und der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz für euer Engagement im Projekt bedanken und hoffen, dass die weiteren Treffen ebenfalls so zielführend verlaufen.

 

Christopher Zill – JF RLP

Give me FIVE! – kostenlose Spielesammlung für geflüchtete Menschen

FIVE! - Das Spiel
FIVE! – Das Spiel

Der Bund Deutscher PfadfinderInnen (BDP) Rheinland-Pfalz hat gemeinsam mit dem Spieleverlag „Steffen-Spiele“ das Projekt „Five“ ins Leben gerufen.

Ziel war die Entwicklung und Produktion einer kleinen Spielesammlung für geflüchtete Menschen, denn eines der akuten Probleme in den Unterkünften ist der Leerlauf. Die meiste Zeit des Tages verbringen die Menschen dort mit Warten. Kaum etwas aber kann Wartezeiten besser verkürzen als ein Spiel!

Unter dem Namen FIVE! ist eine Spielsammlung entwickelt worden, die speziell auf die Situation der Menschen in Flüchtlingsunterkünften zugeschnitten ist. In einer handlichen Spieleschachtel sind fünf verschiedene Spiele für Kinder und Erwachsenen vereint. Besonders wichtig: Neben den Deutschen und Englischen Spielregeln, sind alle Regeltexte in die Sprachen übersetzt die am häufigsten in den Unterkünften gesprochen werden: Arabisch, Farsi, Urdu und Tigrinya.

Eine erste, durch Spenden finanzierte Auflage von 7000 Spielen ist produziert. Die Spiele können nun bundesweit in Unterkünften, Begegnungszentren und anderen Stellen an Flüchtlinge verschenkt werden.

Mehr über das Spiel erfahrt ihr unter http://www.steffen-spiele.de/index.php?id=five

Jetzt zur Praxis:

Alle Spender (oder Nichtspender) können FIVE! in Flüchtlingsunterkünften bekanntmachen und verschenken oder auf andere Art einsetzen und für diesen Zweck Spiele vom BDP kostenlos beziehen.

Schickt bei Bedarf bitte einfach eine Mail an die Verlagsadresse steffen-spiele@web.de ihr erhaltet vom BDP dann ein Vergabeformular in dem Ihr euren Bedarf angeben und kurz begründen könnt. Mehr ist nicht nötig, der Versand der Spiele ist kostenfrei.

Gerne könnt ihr auch in Flüchtlingsunterkünften, Asylbewerberheimen oder an anderen geeigneten Stellen auf die Möglichkeit verweisen, kostenlos FIVE! Spiele über den BDP zu beziehen.

Wer ein FIVE! Spiel für den persönlichen Bedarf kaufen möchte, kann dies über den Verlagswebshop auf www.steffen-spiele.de tun. Das Konzept dabei: 1 Spiel kaufen = 1 Spiel schenken. Mit jedem verkauften Spiel finanzieren wir ein weiteres Spiel das verschenkt werden kann.

Quelle: vgl. http://www.bdp-rlp.de/high-five/ und http://www.steffen-spiele.de/index.php?id=five

Foto: Steffen-Spiele

Heimat ● Menschen ● Vielfalt = Feuerwehr!

Durch das Bundesministerium des Innern (BMI) wird bereits seit mehreren Jahren das Programm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ (Z:T) durchgeführt. Zunächst waren Verbände und Organisationen in den neuen Bundesländern in diesem Programm beteiligt. Seit 2016 ist eine Teilnahme auch bei uns möglich.

Der Landesfeuerwehrverband (LFV) und die Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz (JF-RLP) haben sich gemeinsam für eine Teilnahme entschieden und unter dem Projektnamen „Heimat ● Menschen ● Vielfalt = Feuerwehr!“ eine Bewerbung abgegeben. Ende Januar 2016 erhielten sie die Zusage für das mit 100.000,00 € geförderte Projekt. Am 14. März 2016 konnten Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen und Projektkoordinator Dieter Ferres den Bewilligungsbescheid aus den Händen von Bundesinnenminister Thomas de Maizière in Empfang nehmen.

Was ist das Projekt?
Der Projektstart „Heimat ● Menschen ● Vielfalt = Feuerwehr!“ im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ war der 01. März 2016 und endet zunächst am 31.12.2016. Es besteht jedoch die Option bei einem Anschlussprojekt bis Ende 2019 die Projektarbeit weiter fort zu setzen. Der Unterstützungsbedarf für die Feuerwehrbasis ist seit der Aufnahme von mehr als einer Million Flüchtlingen auch in diesem Bereich gewachsen. Sprachbarrieren, andere Kultur, die andersartige Organisation unserer Feuerwehr aber auch gegenseitiges Misstrauen und Ängste sind beispielsweise Bereiche, in denen Unterstützung gewünscht werden. Mittels eines Fragebogens werden bei den Mitgliedsverbänden weitere Bedarfe ermittelt. Auf Grundlage der laufenden Auswertungen werden die Bedarfe stetig angepasst. Da es sich um ein gemeinsames Projekt des LFV und der JF-RLP handelt, hat die Projektleitung der Präsident Frank Hachemer und der Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen übernommen. Die Projektkoordination erfolgt durch Dieter Ferres. Für August 2016 ist die befristete Einstellung einer Kraft im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres vorgesehen.

Ziele des Projektes
Die Feuerwehren bekennen sich zur Demokratie. Im Rahmen des Projektes soll der Demokratiegedanke bei den Mitgliedern weiter gestärkt werden. Speziell mit dem Projektnamen „Heimat ● Menschen ● Vielfalt = Feuerwehr!“ soll die Feuerwehrbasis für das Thema Willkommenskultur sowie Flucht und geflüchtete Menschen sensibilisiert werden. In einem ersten Schritt soll den geflüchteten Menschen das Zurechtfinden in ihrer neuen Umgebung durch Vertrauen zur Feuerwehr unterstützt werden. Hierfür sollen möglichst bei den Mitgliedsverbänden der Feuerwehr und Jugendfeuerwehr Fachbereiche „Vielfalt“ etabliert werden. Ziel ist es ebenfalls, vier Modellstandorte zu finden, um die Projektarbeit umzusetzen. Vorurteile sollen abgebaut werden. Die Ausarbeitung von Handreichungen soll den Feuerwehren vor Ort ermöglichen, über den Umgang mit geflüchteten Menschen informiert zu sein. In einem weiteren Schritt, der später erfolgen soll, kann dieses Projekt auch dazu beitragen, neue Mitglieder für die Feuerwehr und Jugendfeuerwehr zu gewinnen. Kooperationen bestehen beispielsweise zum Landesjugendring Rheinland-Pfalz, dem Beratungsnetzwerk gegen Rechts in Rheinland-Pfalz, der Beratungs- und Koordinierungsstelle der Landesfeuerwehrschule Rheinland-Pfalz sowie die Fachbereichsleiter „Vielfalt“ des LFV und der JF-RLP und ärztlicher Dienst, Brandschutzerziehung oder vorbeugender Brandschutz. Weitere Kooperationen werden angestrebt und sind geplant.

Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle sind gerne unterstützend und beratend tätig. Informationen werden auf der Homepage des LFV (www.lfv-rlp.de) und der JF-RLP (www.jf-rlp.de) veröffentlicht.

 

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Feuerwehr – Ein bunter Haufen!

Generationenübergreifender Workshop zum Thema „Vielfalt in der Jugendfeuerwehr und Feuerwehr“ am 30. Januar 2016 in Koblenz

Die Teilnehmenden stellen sich nach ihren Dienstjahren in der JF7 FF auf
Übung um Gemeinsamkeiten und Unteschiede unter den Teilnehmenden zu verdeutlichen.

Das Thema Vielfalt spielt in den rheinland-pfälzischen Feuerwehren nicht erst eine Rolle, seit dem die Zahl der Migranten und Flüchtlinge im gesamten Bundesgebiet stetig ansteigt.
Vielfalt ist seit Jahren Thema in der Feuerwehr, das entsprechend diskutiert und darüber hinaus gelebt wird. Feuerwehr ist eine große Familie und ähnlich wie in einer Familie gibt es unterschiedliche Persönlichkeiten, mit den verschiedensten Berufen, Aussehen, Stärken, natürlich auch Schwächen. So erstreckt sich der Begriff Feuerwehr von den Bambinis über die Jugendfeuerwehr, danach die im aktiven Einsatzdienst stehende Abteilung bis hin zu den Mitgliedern in den Alters- und Ehrenabteilungen.

Das Jugendforum (JuFo) der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz (JF-RLP) hatte bereits seit Projektstart in zwei Workshops in Köln und Brüssel, Vorarbeit geleistet und erste Ideen für eine Handreichung als Arbeitshilfe für die Jugendfeuerwehren und Feuerwehren entwickelt. Die Mitglieder des Präsidialrates des LFV wurden im November 2015 anlässlich einer Tagung zum Thema ausführlich von Ute Latzelt informiert.

Seit 2013 nun beschäftigt sich die Deutsche Jugendfeuerwehr (DJF), sowie der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) -gefördert durch die Motorola Soulutions Fundation- im Zuge des allseits thematisierten demografischen Wandel, mit der Mitgliederförderung und dem Thema Diversität und begann das Projekt, “Im Tandem für eine bunte Jugendfeuerwehrwelt”.

 

Die Teilnehenden diskutieren über die Lösungsvorschläge.
Die Teilnehenden diskutieren über die Lösungsvorschläge.

Mit dem Gedanken, Diversität weiter zu fördern und aus den bestehenden Strukturen weiteres Potenzial schöpfen zu können, nahmen am 30.01.2016 gemeinsam ca. 30 Teilnehmer der Jugendfeuerwehren und Feuerwehren aus Rheinland-Pfalz an einem Workshop zum Thema „Vielfalt“ im Bildungszentrum des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz (LFV) in Koblenz teil. Eingebettet in dieses bundesweite Projekt, erarbeiteten die Teilnehmer gemeinsam, unter der Moderation von Ute Latzelt und Cihad Taskin von DIL Konzepte gGmbH, Ideen und Lösungsvorschläge.

Die vierte Veranstaltung fand bewusst generationsübergreifend statt, um alle Seiten in den Feuerwehren zu beleuchten. Bereits zu Beginn des Workshops begann ein konstruktiver und lebhafter Gedanken- und Erfahrungsaustausch.

Die ausgetauschten Erfahrungen und Anregungen hatten schlussendlich einen gemeinsamen Nenner:
Vielfalt ist wichtig und mit einer der Hauptgründe, weshalb unsere Gesellschaft funktioniert. Diversität bietet ein riesiges Potenzial, welches, wenn es richtig ausgeschöpft wird, den Grundstein für ein Miteinander legt und nicht für ein Nebeneinander. Ohne die Vielfalt der Berufe, der Talente, der Menschen, wäre auch die Arbeit der Feuerwehr nicht möglich. Jeder profitiert von den Erfahrungen und Kenntnissen des Andere

Die Teilnehmenden des Workshops.
Die Teilnehmenden des Workshops.

n. Deshalb hat Jeder die Möglichkeit in der Jugendfeuerwehr oder Feuerwehr mitzuwirken.

In einer Präsentationsrunde wurde von allen Gruppen in ähnlichen Ausarbeitungen dargestellt, dass nur eine kontinuierliche und konstruktive Weiterführung des Themas, unter der Beteiligung aller Teilnehmer, zu einer Lösung des Problems führen kann.

Nach der Mittagspause stellte das JuFo den Anwesenden ihre bisherigen Ergebnisse aus der Projektarbeit von Köln und Brüssel vor. Basierend auf dieser Präsentation wurde nun die Frage gestellt, wie eine Broschüre zum Thema Vielfalt in Zusammenarbeit mit den anwesenden Erwachsenen erstellt werden könne

In Gruppenarbeit wurde über ein Rohgerüst für solch eine Broschüre diskutiert, wobei sich in der lebhaften Runde wieder die gesunde Mischung der generationsübergreifenden Teilnehmer positiv bemerkbar machte. In den drei Gruppen entstanden nun, basierend auf den bereits vorgestellten Ideen des Landesjugendforums und der vielfältigen Erfahrung der aktiven Feuerwehrangehörigen, gut strukturierte Konzepte, welche wieder in einer Präsentationsrunde vorgestellt wurden. Die jeweiligen Konzepte der einzelnen Gruppen, unterschieden sich nur geringfügig in ihrer Ausarbeitung und wurden somit zu einem Gesamtkonzept zusammengefasst, welches die Basis für spätere Arbeiten darstellen soll. Innerhalb dieser Runde, wurden auch interne Kommunikationsprobleme aufgezeigt und besprochen, sodass eine weitere Zusammenarbeit in diesem Rahmen, als auch an der Basis selber, noch effektiver und intensiver gestaltet werden kann.

Am Ende des Workshops gaben die Teilnehmenden ein Feedback ab, um gewonnene Erkenntnisse für künftige Workshops zu berücksichtigen. Die Resonanz fiel durchweg positiv aus, was den Erfolg des Tages noch einmal für alle Beteiligten unterstrich. Mit vielen neuen Ideen machten die Teilnehmer sich nun wieder auf den Weg in ihre Heimat, um dort für die Umsetzung und die Fortsetzung des Projektes aktiv zu werden. Die Erkenntnisse des Tages zeigte, dass die Feuerwehr ein bunter Haufen ist, welcher über Gemeindegrenzen hinweg und trotz der Vielfalt der Mitglieder, ja sogar durch diese, eine Gemeinschaft darstellt, welche jeder Aufgabe gewachsen ist. “In Vielfalt geeint”, das Motto der EU könnte es nicht besser beschreiben.

Text: Rudy Cruz/ Dieter Ferres

Fotos: JF RLP

“Neulinge und alte Hasen”

-2. Erfahrungsaustausch der Modellstandorte-

Teilnehmende am 2. Erfahrungsaustausch
Teilnehmende am 2. Erfahrungsaustausch

Koblenz. Seit Mai 2014 gibt es bei der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz ein Projekt mit dem Namen „Jugend- und Feuerwehr auf Inklusionskurs“, welches mit finanzieller Unterstützung durch die Aktion Mensch durchgeführt wird. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und das Ziel, Menschen mit Beeinträchtigung in Jugend-und Feuerwehr zu integrieren.

Im Rahmen des Projekts findet ein Coaching an drei ausgewählten Modellstandorten statt. Diese Modellstandorte (Landkreise und kreisfreie Städte) konnten sich im Vorfeld für das Coaching bewerben. Die drei Modellstandorte sind der Kreis Alzey-Worms, Cochem-Zell und Mayen-Koblenz in Kooperation mit Neuwied. Das Coaching beinhaltet die Ausbildung zum sogenannten „Inklusionspaten“. Dabei werden sowohl die Jugendlichen als auch die Betreuenden auf die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung vorbereitet. Um die gesammelten Erkenntnisse aus dieser Ausbildung auswerten zu können und einen Austausch zwischen den einzelnen Modellstandorten zu ermöglichen, wurde beschlossen einen „Erfahrungsaustausch der Modellstandorte“ zu veranstalten.

Nachdem im Juli vergangenen Jahres der erste Erfahrungsaustausch der Modellstandorte an der Landesfeuerwehr-und Katastrophenschutz Schule (LFKS) veranstaltet wurde, fand am zweiten Wochenende im Februar auf mehrfachen Wunsch nun ein zweites Treffen dieser Art statt.

Zu diesem Erfahrungsaustausch trafen sich fast 40 Jugendliche und Betreuende aus allen Modellstandorten sowie weitere Interessierte. Die Veranstaltung fand an zwei Tagen erneut an der LFKS statt. Schwerpunktthemen am Samstag waren Methoden für die Praxis vor Ort und das Thema Öffentlichkeitsarbeit.

Die Veranstaltung begann mit einem Kennenlernspiel. Bei diesem Spiel sollten sich die Teilnehmenden beispielsweise entsprechend nach Dienstjahren in der Feuerwehr im Raum aufstellen. Hier wurde deutlich, dass sowohl „Neulinge“ als auch „alte Hasen“ im Bezug auf Feuerwehr an der Veranstaltung teilnahmen. Auch in den Pausen nutzten viele die Möglichkeit sich über das Thema „Inklusion“ mit den anderen Teilnehmenden auszutauschen und über ihre Erfahrungen an den jeweiligen Standorten zu sprechen.

Es gehört auch etwas Glück dazu“

Als „Dankeschön“ für die Teilnahme an der Inklusionspatenausbildung, hatten die Organisatoren einen Besuch mit Führung bei der Berufsfeuerwehr Koblenz organisiert. Die Führung wurde von den beiden Oberbrandmeistern Peter Welling und Marcus Veith durchgeführt.

Besuch bei der Berufsfeuerwehr Koblenz
Besuch bei der Berufsfeuerwehr Koblenz

Während des Rundgangs konnten sich die Teilnehmenden einen Überblick über den Fahrzeugpark sowie über den „Arbeitsalltag“ eines/r Berufsfeuerwehrmannes-/frau verschaffen. Durch etwas „Glück“ konnten die Teilnehmenden auch den Ablauf einer Alarmierung und das anschließende Ausrücken von einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug miterleben.

Am Ende der Führung übereichte Projektleiterin Meike Kurtz den beiden Berufsfeuerwehrleuten ein kleines Präsent und bedankte sich im Namen der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz für die gute Zusammenarbeit.

„Es sah leichter aus, als es tatsächlich war“

Referent Martin Ungemach hatte für die Teilnehmenden eine sogenannte „Handicap-Ralley“

Hadicap Station „blind sein“
Hadicap Station „blind sein“

ausgearbeitet. Hierbei ging es darum, an verschiedenen Stationen auszuprobieren, wie es ist eine „Einschränkung“ zu haben. Die meisten Stationen wurden zu zweit absolviert. Es gab zum Beispiel eine Station „Blind sein“. Die Aufgabe war es, blind an einer Schnur entlang zu laufen und dabei einigen Hindernissen auszuweichen. Die zweite Person durfte dem „Blinden“ nur sagen, ob ein Hindernis im weg ist. Ansonsten mussten sich die Teilnehmenden selber zu Recht finden. Die Erkenntnis nach dieser Handicap-Ralley „Es sah leichter aus als es tatsächlich war“.

„Inklusion funktioniert nur gemeinsam“

Nach der Ralley ging es mit Berichten und Erfahrungen aus den Modellstandorten weiter. In einem Punkt waren sich alle Beteiligten einig. Es ist besonders wichtig, alle Führungskräfte vom Gruppenführer bis hin zum Kreisfeuerwehrinspekteur über das Thema „Inklusion“ zu informieren und gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Es ist geplant, eine Art „Ideenpool“ mit Methoden für die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung einzurichten, welcher für alle Jugendwarte_innen und Interessierte zugänglich sein soll. Ein weiterer Wunsch war es, mehr Öffentlichkeitsarbeit über das Projekt und das Thema „Inklusion“ bei Politik und Feuerwehr zu betreiben.

Am Nachmittag des zweiten Tages führten die Jugendlichen und Betreuenden den nächsten

praktische Übung zum Thema „Behinderung“
praktische Übung zum Thema „Behinderung“

Programmpunkt separat durch. Bei den Betreuenden stand das Thema „Öffentlichkeitsarbeit“ auf der Agenda. Dieser Teil wurde von den Referentinnen Meike Kurtz und Heide Determann moderiert. Die Jugendlichen widmeten sich parallel unter der Leitung von Martin Ungemach mit praktischen Übungen dem Thema „Behinderungen“.

 

Ausblick

Zum Abschluss bekräftigten alle, dass solche Erfahrungsaustausche ein wichtiger „Baustein“ innerhalb des Projektes seien. Projektleiterin Meike Kurtz: „Vielen Dank für Euer Engagement im Projekt und den gemeinsamen Einsatz für mehr Vielfalt in der Jugendfeuerwehr. Bei der jetzt beginnenden „heißen Phase“ des Projekts wünsche ich euch viel Erfolg, wenn es in die Schulen und Einrichtungen geht“ so Kurtz und sie freut sich auf die zahlreichen Berichte beim nächsten Erfahrungsaustausch am 05. November.

Text: Christopher Zill – JF RLP

Fotos: JF RLP

“Auf der Inklusionspatenausbildung kann man aufbauen”

-Aufbauseminar der Inklusionspatenausbildung in Koblenz-

 Vom 11.-12. März fand erneut ein Aufbauseminar zur Inklusionspatenausbildung statt. Diesmal in den Räumen des Bildungszentrums des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz in Koblenz. Die Veranstaltung wurde von den drei Referenten_innen Heide Determann, Eva Rapp und Tobias Härtling durchgeführt.

Es trafen sich nicht nur die Jugendlichen und Betreuenden aus der dritten Durchführung, sondern auch einige, die bereits an der 2. Durchführung teilgenommen hatten. Die Teilnehmenden kamen aus den Kreisen Alzey-Worms, Kaiserslautern und Cochem-Zell sowie Mayen-Koblenz. Die Veranstaltung ersteckte sich über zwei Tage. Themen an diesen Tagen waren unter anderem „Rückblick auf die Grundqualifikation“, „Übergang in die Aktive Wehr bezüglich Menschen mit Behinderungen“ und „Jugendfeuerwehr 2020“.

Teilnehmende beim Rollenspiel
Teilnehmende beim Rollenspiel

Zudem nahmen alle Beteiligten an einen Rollenspiel teil. Bei diesem Rollenspiel ging es darum, sich in verschiedene Situation (Rollen) hinein zu versetzen und zum Beispiel zu überlegen, ob eine Aufnahme in die Jugend- und Feuerwehr möglich erscheint. Hierbei wurde auch das Thema „geflüchtete Menschen“ aufgegriffen. Danach waren sich die Beteiligten einig, dass es manchmal schwierig ist zu beurteilen, ob eine Person in die Feuerwehr aufgenommen werden kann oder nicht und das es durchaus noch viele „Barrieren“ beziehungsweise Vorurteile gibt. Weitere praktische Übungen wurden sowohl mit den Betreuenden als auch mit den Jugendlichen durchgeführt. Die Jugendlichen hatten zum Beispiel die Aufgabe bekommen zu überprüfen, in wie weit das Gelände der Landesfeuerwehr-und Katastrophenschutz Schule Rheinland-Pfalz (LFKS RLP) behindertengerecht ist.

Jugendliche beim Bearbeiten des Fragebogens "Wie behindertengerecht ist die LFKS?
Jugendliche beim Bearbeiten des Fragebogens “Wie behindertengerecht ist die LFKS?

Das Ergebnis stimmte die Jugendlichen optimistisch. In vielen Bereichen gibt es bereits Hilfen für Menschen mit Beeinträchtigungen (Aufzüge, Lift, Behindertenparkplätze, Behindertentoiletten). Jedoch seien bei einigen Stellen auf dem Gelände noch Verbesserungen notwendig, da zurzeit nicht alle Gebäude behindertengerecht sind. Es wird jedoch schon an einer Lösung gearbeitet.

Parallel beschäftigten sich die Betreuenden mit der Frage „Wie inklusionsfähig ist die Feuerwehr?“ und stellten hierbei fest, dass es durchaus auch „(eigene) Grenzen“ gibt.

Zum Ende der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit weitere Themen zu nennen, welche sie bei Veranstaltungen an den Modellstandorten besprechen möchten. Insbesondere der Wunsch nach modellstandortübergreifendem Austausch wurde deutlich.

Betreuende im Austausch zur Frage "Wie inklusionsfähig ist die Feuerwehr?
Betreuende im Austausch zur Frage “Wie inklusionsfähig ist die Feuerwehr?

Sowohl die Referenten_innen als auch die Betreuenden zeigten sich zufrieden über den Verlauf des Aufbauseminares und der Inklusionspatenausbildung allgemein. So äußerte sich Christian Steinberger, Jugendfeuerwehrwart der Feuerwehr Gundersheim:

„Der Austausch mit den Jugendwarten aus den anderen Modellstandorten fand ich sehr spannend. Wie arbeiten die anderen Modellstandorte zum Thema Inklusion? Was gibt es schon für Lösungsansätze? Besonders aufgefallen ist mir die gute Mitarbeit der Jugendlichen. Sie haben eigenständig viele Themen angesprochen und Ideen mit eingebracht. Auf der Inklusionspatenausbildung kann man aufbauen. Sie hat mir einen guten Überblick zum Thema Inklusion verschafft.“

Auch die  leitende Referentin, Heide Determann, zog Bilanz:

„Die Teilnehmenden haben viel alltags- und lebensnahes  Wissen erworben und -noch wichtiger- ihr eigenes Wissen und viele Erfahrungen untereinander ausgetauscht. Schnell stellte sich heraus, dass Inklusion in vielen Jugendfeuerwehren längst gelebt wird und besonders die Jugendlichen weniger Berührungsängste hatten als erwartet. Die Jugendlichen selbst arbeiteten dann auch gut mit und überraschten durch ihren wertschätzenden und sozialen Umgang.

Über Informationen und die Klärung von Begriffen hinaus wurde unter den Erwachsenen viel diskutiert: Wie können die Gruppenstunden so verändert werden, dass alle Kinder und Jugendlichen profitieren? Wie kann bereits gelebte Inklusion ausgebaut und wie der Übergang in die aktive Feuerwehr gestaltet werden? Wie kann mit Vorbehalten und Widerständen umgegangen werden? Diese Themen werden auch künftig vor Ort oder bei übergreifenden Treffen bearbeitet werden. Mit den Schulungen wurde ein wichtiger Meilenstein zur Öffnung der (Jugend-)Feuerwehren erreicht!

Text: Christopher Zill

Fotos: JF RLP

Inklusionspatenausbildung erneut ein Erfolg

Teilnehmende an der Grundqualifikation im feuerwehr-erlebnis-museum Hermeskeil
Teilnehmende an der Grundqualifikation im feuerwehr-erlebnis-Museum Hermeskeil

-3. Grundqualifikation in Hermeskeil-

Hermeskeil. Zur dritten Ausbildungsrunde „Inklusionspaten“ im Projekt „Jugend-und Feuerwehr auf Inklusionskurs“ trafen sich 13 Teilnehmer aus dem Landkreis Alzey-Worms, Kaiserslautern und Mayen-Koblenz mit dem Referenten-Team Heide Determann, Eva Rapp und Tobias Härtling am letzten Januarwochenende im feuerwehr-erlebnis-museum Hermeskeil. Durch Museumsleiter Ernst Blasius fand eine Führung mit allen Teilnehmenden durch das Museum statt.

Nach der Begrüßung und einem Kennenlernspiel berichteten die Teilnehmenden aus ihren Regionen, ob und welche Erfahrungen sie bis jetzt mit dem Thema Inklusion  gesammelt haben und wie sie sich die Arbeit im Projekt vorstellen. Nach der Mittagspause wurden zwei Gruppen, die Jugendlichen und die Erwachsenen aufgeteilt, nicht aus dem Grund, dass sie nicht miteinander arbeiten könnten, oder wollten, sondern um mit der jeweiligen Altersgruppe unter anderem der Frage nachgehen zu können, was einen „perfekten Inklusionspaten“ oder den „perfekten Betreuer“ kennzeichnet und ausmacht.

Betreuende an den Selbsterfahrungsstationen
Betreuende an den Selbsterfahrungsstationen

Welche Voraussetzungen sollte er oder sie mitbringen? Wie sind die Erfahrungen mit Beeinträchtigungen bei sich selbst, oder Anderen? Wie gehe ich mit einer Beeinträchtigung um und was fällt alles unter Inklusion. Welche Arten von Beeinträchtigungen gibt es? Die Ergebnisse wurden im Anschluss in einer gemeinsamen Runde vorgestellt und besprochen.

Selbsterfahrung“

Wie geht es mir mit einer Beeinträchtigung, wenn ich ein versteiftes Bein habe, oder nicht gut Sehen oder Hören kann? Diese und weitere Eindrücke konnten die Teilnehmenden während des „Selbsterfahrungs-Parcours“ selber fühlen und erleben, was es bedeutet, eine körperliche Einschränkung zu haben. Diese Stationen waren für einige Teilnehmenden eine „interessante und spannende Erfahrung“.

Jugendliche an den Selbsterfahrungsstationen
Jugendliche an den Selbsterfahrungsstationen

Die Teilnehmenden hatten unter anderem die Aufgabe den „perfekten Inklusionspaten“ und den „perfekten Betreuer“ visuell dazustellen. Hierzu überlegten sie, welche Eigenschaften und Fähigkeiten jeweils vorhanden sein müssen. Zum Abschluss der Veranstaltung besuchte der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Tobias Zelter die Teilnehmenden im feuerwehr-erlebnis-museum. Er übereichte die Urkunde und bedankte sich bei ihnen für ihr Engagement und hob noch einmal die Bedeutung des Inklusionsprojektes hervor.

 „Hohe Motivation bei den Teilnehmenden

Das Referenten-Team zeigte sich nach der Veranstaltung „sehr zufrieden“ über den Verlauf der Inklusionspatenausbildung. Besonders merke man die Motivation der Jugendlichen und Erwachsenen Teilnehmenden, sich mit dem Thema Inklusion auseinander zu setzten.“ Der zweite Teil der Inklusionspatenausbildung fand  mit dem Aufbauseminar im März an der Landesfeuerwehr-und Katastrophenschutz Schule RLP in Koblenz statt.

Text: Tobias Härtling/ Christopher Zill

Bilder: Martin Ungemach

“Für gelebte Inklusion müssen alle an einem Strang ziehen”

Zwischenstand vom Projekt „Jugend-und Feuerwehr auf Inklusionskurs“

Projekt allgemein:

Im Mai 2014 hat die Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz ein Projekt mit dem Namen „Jugend-und Feuerwehr auf Inklusionskurs“ ins Leben gerufen. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird von der Aktion Mensch gefördert. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin, Frau Malu Dreyer, hat die Schirmherrschaft übernommen.

Kooperationspartner des Projektes sind unter anderem der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen in Rheinland-Pfalz (RLP), Matthias Rösch, die Lebenshilfe RLP, Special Olympics RLP sowie die Unfallkasse RLP. Das Institut für Sonderpädagogik der Universität Landau wird Teile unseres Projektes wissenschaftlich auswerten.

Projektleiterin Meike Kurtz im Dialog mit Matthias Rösch
Projektleiterin Meike Kurtz im Dialog mit Matthias Rösch

Zur Umsetzung des Projektes gibt es drei sogenannte „Modellstandorte“. Alle Kreis- und Stadtjugendfeuerwehren konnten sich als Modellstandort bewerben, ausgewählt wurden die Landkreise Alzey-Worms, Cochem-Zell und Mayen-Koblenz in Kooperation mit Neuwied. Die ausgewählten Modellstandorte werden  von einer externen Prozessbegleiterin (in Form eines Coachings) für die Dauer von zwei Jahren bei der Öffnung für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung begleitet und unterstützt. Die aus den Standorten gewonnenen Erkenntnisse werden nach dem Projekt veröffentlicht.

Ziele:

Das erklärte Projektziel: die Jugend- und Feuerwehren für Menschen mit Beeinträchtigung zu öffnen. Durch gezielte Maßnahmen sollen Vorurteile und Berührungsängste abgebaut und entsprechende Denkanstöße gegeben werden.

Am Ende des Projekts wird eine Art „Arbeitshilfe“ für Betreuende in den Jugendfeuerwehren sowie Interessierte erstellt und veröffentlicht. In dieser Arbeitshilfe werden Methoden und Informationen über die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen enthalten sein. Außerdem werden hier Beispiele von gelebter Inklusion aufgezeigt, aber auch mögliche Grenzen der Inklusion dargestellt.

Ziel ist es ebenfalls, Jugendliche aus Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen für die Jugendfeuerwehr zu begeistern und aktiv an den Übungen teilnehmen zu lassen. Hierzu wurden verschiedene Einrichtungen, Vereine und Institution an den Modellstandorten angeschrieben. Es haben sich bereits erste Interessierte gemeldet.

Von den Betreuenden der Jugendfeuerwehren wurde immer wieder der Wunsch geäußert, in Lehrgängen das Thema Inklusion zu bearbeiten. Diesem Wunsch wurde gerne entsprochen. Inklusion ist mittlerweile fester Bestandteil des Lehrgangs für Jugendfeuerwehrwartinnen und –warte, bei der „JugendleiterCard Ausbildung“ auf Kreis und Stadtebene sowie als Seminarangebot verfügbar.

Inklusionspatenausbildung:

Teilnehmende an der Inklusionspatenausbildung – 1. Durchführung Grundqualifikation in Traben-Trarbach

Im Rahmen des Projektes werden die Jugendlichen und deren Betreuende zu sogenannten „Inklusionspaten“ ausgebildet.

Bereits drei Ausbildungen „Inklusionspate“ wurden erfolgreich abgeschlossen. Bei dieser Ausbildung werden die Jugendlichen auf ihre „Rolle“ als „Inklusionspate“ vorbereitet. Sie gliedert sich in Grund- und Aufbauseminar.  Diese Jugendlichen sollen dann ihr Wissen an ihre „Schützlinge“ weitergeben. So entsteht eine „Win-win-Situation“. Während die Jugendlichen mit Beeinträchtigung vom Wissen ihrer Paten profitieren, lernen diese mehr Verantwortung zu übernehmen. Hierbei erhalten sie Unterstützung von ihren Betreuenden. Dies wird zum Beispiel im Rahmen der Übungen bei den Jugendfeuerwehren der Fall sein.

Zwischenfazit:

Bereits jetzt wurde deutlich, dass es einige Beispiele der gelebten Inklusion bei den Jugend- und Feuerwehren in Rheinland-Pfalz gibt. Bei der „Inklusionspatenausbildung” hat sich gezeigt, dass die Teilnehmenden sehr offen mit dem Thema „Behinderung“ umgehen und wenig Berührungsängste zeigen. Eine erfolgreiche Inklusion kann nur funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen. Aus diesem Grund wird in Zukunft der Dialog, mit Politik sowie den Führungskräften der Feuerwehr als auch mit den Kooperationspartnern, einen zentralen Stellenwert einnehmen. Dies wurde bei den verschiedensten Veranstaltungen rund um das Projekt deutlich. Auch Menschen mit Beeinträchtigung nehmen an dem Projekt aktiv teil. Wir sind also auf dem Weg zu einer „inklusiven“ Feuerwehr.

Text: Christopher Zill (JF RLP)

Fotos: JF RLP

Vorstellung der Broschüre “Inklusion” in Hermeskeil

Vorstellung Broschüre "Inklusion"
Vorstellung Broschüre “Inklusion”

Auf der Verbandsversammlung des LFV-RLP am 10. Oktober 2015 im feuerwehr erlebnis museum in Hermeskeil wurde die gemeinsame Broschüre der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz (JF-RLP) und dem Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz (LFV-RLP) zum Thema Inklusion vorgestellt.
Als Einführung wurde ein Clip der Aktion Mensch vorgeführt, der Inklusion allgemein erklärt. Anschließend trug Dieter Ferres in einem Kurzvortrag die bisherigen Ergebnisse den Delegierten vor. Im Rahmen der Kampagne ” Deine Heimat. Deine Feuerwehr.” begann der LFV-RLP 2012 mit seinem Inklusionsprojekt “Handicap – na und!”. Seit 2014 wird die JF-RLP mit ihrem Projekt “Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs für drei Jahre von der Aktion Mensch unterstützt. Zur Halbzeit der Fördermaßnahme wurden an drei Modellstandorten Inklusionspaten ausgebildet. Derzeit werden Schulen und Einrichtungen angefragt, ob es dort Menschen mit Beeinträchtigungen gibt, welche sich an einer Mitarbeit in der Jugendfeuerwehr interessieren. Mit Beginn der nächsten Ausbildungsperiode ab 2016 sollen beim LFV-RLP Mitglieder der Feuerwehren als sogenannte Multiplikatoren ausgebildet werden und Inklusion an der Basis weiter vorstellen und unterstützen.
Mit der gemeinsamen Broschüre wird der momentane Stand widergespiegelt. Neben bisher durchgeführten Veranstaltungen werden auch Praxisbeispiele ausführlich beschrieben. Diese sollen zur Nachahmung anregen und aufzeigen, dass Inklusion bei der Jugendfeuerwehr und Feuerwehr möglich ist.

Titel Broschüre Inklusion

 

Die komplette Inklusionsbroschüre im PDF Format findet ihr hier.

 

“Vielfalt ist Bereicherung für alle”

Sehr geehrte Leser,

wir möchten auf die folgende Veranstaltung hinweisen:
Mit diesem Motto laden mehr als 20 Verbände, Institutionen und Initiativen, darunter auch die LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz (LSV), zum Ersten Landesinklusionstag in Rheinland-Pfalz ein, der am Samstag, 10. Oktober 2015, im Konferenzzentrum des ZDF in Mainz stattfinden wird.
Frau Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, konnte als Schirmherrin des Landesinklusionstages gewonnen werden.

Dieser Tag bietet die umfassende Gelegenheit, konkretisiert durch engagierte Beispiele aus den zentralen gesellschaftlichen Bereichen, den Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention darzustellen und zu diskutieren. Er bietet zugleich die Möglichkeit des Austauschs in 7 Foren und beim „Markt der Möglichkeiten“ und bietet Raum für Diskussionen und Vorschläge zur entschiedenen und schnelleren Weiterentwicklung des Wegs hin zu einer inklusiven Gesellschaft.

Wichtig ist den Veranstaltern deshalb auch der „Blick über den Zaun“, den uns Vertreterinnen der Autonomen Provinz Südtirol gestatten. Sie werden den durch ein neues Gesetz beschlossenen aktuellen Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in ihrem Land darstellen – mit sicher vielen Anregungen für die Diskussionen in unserem Bundesland.

Nicht zuletzt will der Landesinklusionstag den oft schleppenden und zögerlichen Weg des Landes Rheinland-Pfalz beschleunigen und qualitativ voranbringen.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Flyer oder unserer Website:
http://www.lsvrlp.de/de/article/3816.erster-landesinklusionstag-rheinland-pfalz-am-10-10-im-zdf-mainz.html


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Landesvertretung für Schülerinnen
und Schüler in Rheinland-Pfalz (LSV)
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55116 Mainz

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