Generationenübergreifender Workshop zum Thema „Vielfalt in der Jugendfeuerwehr und Feuerwehr“ am 30. Januar 2016 in Koblenz
Das Thema Vielfalt spielt in den rheinland-pfälzischen Feuerwehren nicht erst eine Rolle, seit dem die Zahl der Migranten und Flüchtlinge im gesamten Bundesgebiet stetig ansteigt.
Vielfalt ist seit Jahren Thema in der Feuerwehr, das entsprechend diskutiert und darüber hinaus gelebt wird. Feuerwehr ist eine große Familie und ähnlich wie in einer Familie gibt es unterschiedliche Persönlichkeiten, mit den verschiedensten Berufen, Aussehen, Stärken, natürlich auch Schwächen. So erstreckt sich der Begriff Feuerwehr von den Bambinis über die Jugendfeuerwehr, danach die im aktiven Einsatzdienst stehende Abteilung bis hin zu den Mitgliedern in den Alters- und Ehrenabteilungen.
Das Jugendforum (JuFo) der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz (JF-RLP) hatte bereits seit Projektstart in zwei Workshops in Köln und Brüssel, Vorarbeit geleistet und erste Ideen für eine Handreichung als Arbeitshilfe für die Jugendfeuerwehren und Feuerwehren entwickelt. Die Mitglieder des Präsidialrates des LFV wurden im November 2015 anlässlich einer Tagung zum Thema ausführlich von Ute Latzelt informiert.
Seit 2013 nun beschäftigt sich die Deutsche Jugendfeuerwehr (DJF), sowie der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) -gefördert durch die Motorola Soulutions Fundation- im Zuge des allseits thematisierten demografischen Wandel, mit der Mitgliederförderung und dem Thema Diversität und begann das Projekt, “Im Tandem für eine bunte Jugendfeuerwehrwelt”.
Mit dem Gedanken, Diversität weiter zu fördern und aus den bestehenden Strukturen weiteres Potenzial schöpfen zu können, nahmen am 30.01.2016 gemeinsam ca. 30 Teilnehmer der Jugendfeuerwehren und Feuerwehren aus Rheinland-Pfalz an einem Workshop zum Thema „Vielfalt“ im Bildungszentrum des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz (LFV) in Koblenz teil. Eingebettet in dieses bundesweite Projekt, erarbeiteten die Teilnehmer gemeinsam, unter der Moderation von Ute Latzelt und Cihad Taskin von DIL Konzepte gGmbH, Ideen und Lösungsvorschläge.
Die vierte Veranstaltung fand bewusst generationsübergreifend statt, um alle Seiten in den Feuerwehren zu beleuchten. Bereits zu Beginn des Workshops begann ein konstruktiver und lebhafter Gedanken- und Erfahrungsaustausch.
Die ausgetauschten Erfahrungen und Anregungen hatten schlussendlich einen gemeinsamen Nenner:
Vielfalt ist wichtig und mit einer der Hauptgründe, weshalb unsere Gesellschaft funktioniert. Diversität bietet ein riesiges Potenzial, welches, wenn es richtig ausgeschöpft wird, den Grundstein für ein Miteinander legt und nicht für ein Nebeneinander. Ohne die Vielfalt der Berufe, der Talente, der Menschen, wäre auch die Arbeit der Feuerwehr nicht möglich. Jeder profitiert von den Erfahrungen und Kenntnissen des Andere
n. Deshalb hat Jeder die Möglichkeit in der Jugendfeuerwehr oder Feuerwehr mitzuwirken.
In einer Präsentationsrunde wurde von allen Gruppen in ähnlichen Ausarbeitungen dargestellt, dass nur eine kontinuierliche und konstruktive Weiterführung des Themas, unter der Beteiligung aller Teilnehmer, zu einer Lösung des Problems führen kann.
Nach der Mittagspause stellte das JuFo den Anwesenden ihre bisherigen Ergebnisse aus der Projektarbeit von Köln und Brüssel vor. Basierend auf dieser Präsentation wurde nun die Frage gestellt, wie eine Broschüre zum Thema Vielfalt in Zusammenarbeit mit den anwesenden Erwachsenen erstellt werden könne
In Gruppenarbeit wurde über ein Rohgerüst für solch eine Broschüre diskutiert, wobei sich in der lebhaften Runde wieder die gesunde Mischung der generationsübergreifenden Teilnehmer positiv bemerkbar machte. In den drei Gruppen entstanden nun, basierend auf den bereits vorgestellten Ideen des Landesjugendforums und der vielfältigen Erfahrung der aktiven Feuerwehrangehörigen, gut strukturierte Konzepte, welche wieder in einer Präsentationsrunde vorgestellt wurden. Die jeweiligen Konzepte der einzelnen Gruppen, unterschieden sich nur geringfügig in ihrer Ausarbeitung und wurden somit zu einem Gesamtkonzept zusammengefasst, welches die Basis für spätere Arbeiten darstellen soll. Innerhalb dieser Runde, wurden auch interne Kommunikationsprobleme aufgezeigt und besprochen, sodass eine weitere Zusammenarbeit in diesem Rahmen, als auch an der Basis selber, noch effektiver und intensiver gestaltet werden kann.
Am Ende des Workshops gaben die Teilnehmenden ein Feedback ab, um gewonnene Erkenntnisse für künftige Workshops zu berücksichtigen. Die Resonanz fiel durchweg positiv aus, was den Erfolg des Tages noch einmal für alle Beteiligten unterstrich. Mit vielen neuen Ideen machten die Teilnehmer sich nun wieder auf den Weg in ihre Heimat, um dort für die Umsetzung und die Fortsetzung des Projektes aktiv zu werden. Die Erkenntnisse des Tages zeigte, dass die Feuerwehr ein bunter Haufen ist, welcher über Gemeindegrenzen hinweg und trotz der Vielfalt der Mitglieder, ja sogar durch diese, eine Gemeinschaft darstellt, welche jeder Aufgabe gewachsen ist. “In Vielfalt geeint”, das Motto der EU könnte es nicht besser beschreiben.
Text: Rudy Cruz/ Dieter Ferres
Fotos: JF RLP