Erfahrungsaustausch der Modellstandorte vom 03.-04.07. in Koblenz

Programm_Erfahrungsaustausch Vom 03.-04.07.2015 findet ein modellstandortübergreifender Erfahrungsaustausch an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz in Koblenz statt.

In regelmäßigen Abständen fanden in den vergangenen Monaten sogenannte „Modellstandortreffen“ in den einzelnen Kreisen statt. Ziel bei diesen Treffen ist es, den aktuellen Stand an den Modellstandorten festzustellen und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Bei diesem Erfahrungsaustausch haben wir am 04.07.2015 Matthias Rösch zu Gast. Rösch ist der „Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen“ in Rheinland-Pfalz. Wir freuen uns sehr, dass wir Rösch für diese Veranstaltung gewinnen konnten. Wenn Sie auch an der Veranstaltung teilnehmen möchten, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail. Die Kontaktdaten finden Sie auf der Startseite unter “Kontakt”.

Hier finden Sie das Programm der Veranstaltung.

 

Workshop zum Thema Inklusion beim Kreisjugendfeuerwehrzeltlager im Kreis Alzey-Worms

Station "spiegelverkehrt zeichnen"
Station “spiegelverkehrt zeichnen”

Am Pfingstwochenende 2015 kamen 13 Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Alzey-Worms nach  Westhofen, um das diesjährige Kreisjugendfeuerwehrzeltlager zu erleben. Neben dem üblichen Rahmenprogramm (Nachtwanderung, Lagerolympiade und Lagerfeuer) gab es an einem Tag vier verschiede Workshops die alle Jugendlichen und ihre Betreuer durchlaufen haben.

Passend für den Modellstandort Alzey-Worms gab es einen Workshop zum Thema Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs. Hier ging es darum, alle für das Thema Beeinträchtigung sensibler zu machen. Dazu wurden in dem Workshop verschiedene Selbsterfahrungsstationen aufgebaut die ausprobiert werden konnten. Bei einer der Stationen ging es darum, mit einem steifen Arm oder Bein, einen Schlauch auszuwerfen und wieder zusammen zu rollen, dabei mussten die Jugendlichen und ihre Betreuer feststellen, dass dies gar nicht so einfach ist.

Jugendliche an den Selbsterfahrungsstationen
Jugendliche an den Selbsterfahrungsstationen

Eine weitere Station zeigte auf, dass viel Konzentration benötigt wurde um eine Vorlage nachzuzeichnen, die man nur im Spiegel sah und nicht direkt ansehen durfte. Einige Jugendliche fanden die Station interessant, bei der sie Blind geführt wurden und sich auf eine andere Person verlassen mussten um unbeschadet von Punkt  A nach Punkt B zu kommen. Dies sind nur ein paar der Stationen, die zu diesem Thema durchgeführt wurden, um einen kurzen Einblick zu geben. Insgesamt wurde der Workshop an diesem Tag viermal, von der Projektstandortverantwortlichen Sabrina Seewald mit Unterstützung der Prozessbegleiterin Frau Determann, durchgeführt. Zudem gab es noch eine Gruppe mit Projektpaten, die bei der Durchführung des Workshops unterstützt und geholfen haben.

Fazit von diesem Tag ist, es gab hauptsächlich positive Rückmeldungen von den einzelnen Teilnehmern und auch am Thema interessierte  Betreuer, die nach den Workshops noch spezifischere Fragen gestellt haben. Jeder einzelne der mit gemacht hat konnte für sich neue Eindrücke gewinnen.

Text und Bild: Sabrina Seewald

2. Durchführung der Ausbildung “Inklusionspate” erfolgreich gestartet

Am 16. und 17. Mai war es soweit: Im Rahmen des Projekts „Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs“ hat mit der sogenannten Grundqualifikation die 2. Durchführung der Inklusionspatenausbildung begonnen. Diesmal in der Jugendherberge in Idar-Oberstein. Oben auf einer Anhöhe gelegen bot sie einen wunderschönen Blick über die malerische Kleinstadt, bekannt durch Ihre Schmuckherstellung und Edelsteinbearbeitung.

Gruppenbild vor herrlicher Kulisse mit der Bundestagsabgeordneten Frau Antje Lezius
Gruppenbild vor herrlicher Kulisse mit der Bundestagsabgeordneten Frau Antje Lezius

 

 

 

 

 

 

 
Die motivierten und engagierten Teilnehmer_innen und Referent_innen kamen auch dieses Mal wieder aus den Kreisen Alzey-Worms und Mayen-Koblenz.

Geleitet wurde die Veranstaltung von einem dreiköpfigen Referent_innen-Team, das auch schon die 1. Durchführung der Ausbildung begleitet hatte.

Inhaltlich gab es im Vergleich zum letzten Mal keine großen Veränderungen. Es ging wieder am Samstag um 10 Uhr los, mit der Programmvorstellung und Kennenlernspielen sowie Gesprächen über Erfahrungen mit Beeinträchtigungen bei sich selbst oder Anderen. Wie schon beim ersten Mal zeigte sich, dass in der Gruppe bereits viele Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen bestehen und wie bedeutsam und notwendig das Thema Inklusion in unser aller Alltag ist. Weiter ging es mit Fragen zu und Schwierigkeiten im Umgang mit Behinderungen, bevor dann dargestellt wurde, was alles unter Inklusion zu verstehen ist und einem kurzen Überblick über ihre rechtlichen Grundlagen.

Station vorlesen
Station vorlesen

Darauf folgte ein große Block mit Spielen und Übungen zur Selbsterfahrung mit Beeinträchtigungen, wie körperliche Einschränkungen durch Versteifen von Gelenken, oder sinnliche Einschränkungen beim Sehen oder Hören usw. Aufgelockert wurde der Tag durch Pausen und lustige Bewegungsspiele.

Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt: Es gab Mittag- und Abendessen sowie nachmittags Kaffee und Kuchen. Nach dem Abendessen erfolgte nochmal eine kurze Rückschau auf den Tag, bevor wir das Programm mit einem Film vergnüglich abschlossen.

Teilnehmende bei der Gruppenarbeit
Teilnehmende bei der Gruppenarbeit

Am Sonntag begannen wir um 9 Uhr mit einem kleinen Aktivierungsspiel. Danach ging es um Behinderungsbilder: Die Merkmale von vier gängigen Behinderungskategorien wurden von den Teilnehmer_innen in Kleingruppenarbeit diskutiert, den verschiedenen Kategorien zugeordnet und die Ergebnisse sich gegenseitig vorgestellt. Im letzten großen Block erarbeiteten Jugendliche und Erwachsene getrennt voneinander, welche Fähigkeiten und Eigenschaften den „perfekten Inklusionspaten“ bzw. den „perfekten Betreuer“ ausmachen. Die Ergebnisse wurden schriftlich festgehalten und sich gegenseitig vorgestellt.

Währenddessen bekamen wir Besuch von Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen, der der Präsentation beiwohnte und anschließend den Teilnehmer_innen die Teilnahmebescheinigungen überreichte.

Die Teilnehmenden im Gespräch mit Frau Lezius
Die Teilnehmenden im Gespräch mit Frau Lezius

Als besonderer Höhepunkt erschien dann noch die Bundestagsabgeordnete des hiesigen Landkreises Birkenfeld, Antje Lezius, um sich persönlich ein Bild von unserem Projekt zu machen. Den Teilnehmer_innen war es dann auch möglich, Frau Lezius Fragen zu stellen, wie z.B. über den unzureichenden öffentlichen Personennahverkehr auf dem Land. Vor ihrem Abschied beschrieb sie ihre Eindrücke so: „Mich hat die originelle Herangehensweise beeindruckt – so erlebten die Teilnehmer selbst, was es heißen kann, mit körperlichen Einschränkungen umgehen zu müssen.“

Nach einer Abschlussrunde endete der Tag pünktlich um 15 Uhr.

Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen übergibt den Teilnehmern die Teilnahmeurkunde
Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen übergibt den Teilnehmern die Teilnahmeurkunde

Wie auch schon nach der ersten Grundqualifikation, fiel auch hier das Fazit der zweitätigen Veranstaltung bei allen Beteiligten äußerst positiv aus, so dass sich alle schon auf die Fortsetzung im Aufbauseminar freuen. Bis dahin wird es aber noch etwas dauern: vorgesehen ist es Ende Oktober, wieder in Hermeskeil.

Text und Bild: Tobias Härtling