Am 09. Mai fand in Waldböckelheim (Kreis Bad Kreuznach) die diesjährige Landesjugendfeuerwehrversammlung der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz statt. Unter der Leitung von Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen hatten die Organisatoren ein vielfältiges Programm mit dem Thema „Inklusion“ erstellt. An der Veranstaltung nahmen auch zahlreiche Vertretende aus Kommunal- und Landespolitik teil.
Besonders begrüßen konnten wir Innminister Roger Lewentz. Herr Lewentz freute sich über die Einladung und betonte in seiner Rede „wie wichtig für ihn die Zusammenarbeit mit der Jugend- und Feuerwehr ist und lobte das Engagement der Ehrenamtlichen in den Feuerwehren“. Über das Projekt „Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs“ zeigte er sich begeistert. „Ich trage heute gerne den Anstecker zum Projekt, weil ich das Thema sehr wichtig finde. Ich finde es toll, dass sich auch die Jugend- und Feuerwehr diesem Thema widmet.“, so Lewentz.
Als weiteren Gast konnten wir Matthias Rösch (Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen) gewinnen. Herr Rösch, welcher selber eine Beeinträchtigung hat, zeigte sich von dem Projekt sehr erfreut. Einige Anwesende hatten die Möglichkeit genutzt und sind mit Herrn Rösch ins Gespräch gekommen.
Ein weiterer Redner der Veranstaltung war der stellv. Bundesjugendleiter Dirk Müller. In seinen Grußworten, berichtet er den Anwesenden vom Inklusionsprojekt der Deutschen Jugendfeuerwehr. Er zeigte sich erfreut, dass das Thema Inklusion auch auf Landesebene umgesetzt wird und das es bereits einige Beispiele zum Thema Inklusion bei den Jugend- und Feuerwehren gibt.
Im offiziellen Teil der Veranstaltung haben die Vertretenden der Modellstandorte auf der Bühne über ihre Erfahrungen mit dem Projekt berichtet. Für den Kreis Cochem-Zell: Carsten Möller, für den Kreis Mayen-Koblenz: Horst Klee und für den Kreis Alzey-Worms: Sabrina Seewald. Hierbei wurde deutlich, dass insbesondere die Jugendlichen selbst, wenige Berührungsängste mit dem Thema haben. Projektleiterin Meike Kurtz stellte kurz das Projekt sowie dessen Ziele vor und gab einen Überblick über den aktuellen Stand. Sie zeigte sich über den bisherigen Verlauf des Projekts sehr zufrieden und lobte das Engagement der ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer.
In einer ausgedehnten Mittagspause hatten die Anwesenden die Möglichkeit an verschiedenen Stationen praktische Erfahrungen zum Thema Beeinträchtigungen zu sammeln. Zum einen war im nahgelegenen Feuerwehrgerätehaus ein Rollstuhl-Parkour aufgebaut. Hier konnten Interessierte einmal selber ausprobieren wie es ist, in einem Rollstuhl zu sitzen und welche Herausforderungen Menschen im Rollstuhl jeden Tag meistern. Zum anderen gab es sogenannte „Selbsterfahrungsstationen“. Bei diesen Stationen galt es unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen. Zum Beispiel einen Feuerwehrschlauch ausrollen, nachdem ein Bein oder Arm mit Hilfe eines Stocks „versteift“ wurde. Zudem gab es die Möglichkeit einen sogenannten „Alterssimulationsanzug“ zu tragen. Die Selbsterfahrungsübungen kamen bei den Anwesenden sehr gut an.
Des Weiteren wurde das Projekt an einem Informationsstand präsentiert. Hier herrschte reger Besuch und das Projektteam konnte viele Fragen beantworten.
Auf der Landesjugendfeuerwehrversammlung wurde der neue Fachbereich „Vielfalt“ besetzt. Jörg Freytag aus Neustadt stand zur Wahl und wurde einstimmig für den Fachbereich von den anwesenden Delegierten gewählt. Der Fachbereich „Vielfalt“ wird nicht nur das Thema Inklusion bearbeiten, sondern auch das Thema interkulturelle Öffnung.
Als weiteren Gast konnten wir Frau Mies von Special Olympics Rheinland-Pfalz begrüßen. Bereits im Vorfeld konnten wir Special Olympics Rheinland-Pfalz als Kooperationspartner gewinnen und sind momentan dabei gemeinsame Veranstaltungen zu planen.
Abgerundet wurde die Veranstaltung von einem Kurzreferat „ Versicherungsschutz – Aufnahme von Jugendlichen mit Beeinträchtigung in die Jugendfeuerwehr“, welches von Dieter Ferres (Mitglied der Landesjugendfeuerwehrleitung) vorgetragen wurde.
Wir möchten an dieser Stelle allen Helferinnen und Helfern für die Unterstützung danken, ein besonderer Dank geht an die Jugend- und Feuerwehr Waldböckelheim.
Text: Christopher Zill (JF RLP)
Foto: Christopher Baumert ( JF RLP)