Aufbauseminar der Inklusionspatenausbildung in Hermeskeil

Teilnehmende an dem Aufbauseminar im feuerwehr-erlebnis-museum Hermeskeil
Teilnehmende an dem Aufbauseminar im feuerwehr-erlebnis-museum Hermeskeil

Im Mai 2014 begann die Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz mit Unterstützung der „Aktion Mensch“ mit dem Projekt „Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs“. In einer ersten Phase wurden drei Modellstandorte gesucht. Dies ist mit den Standorten Alzey/Worms, Cochem-Zell und Mayen-Koblenz gemeinsam mit Neuwied gelungen.

Nachdem an den Modellstandorten die Inklusionspaten in einer Grundqualifikation auf ihre Aufgaben vorbereitet wurden, folgte jetzt in der Jugendherberge Hermeskeil mit Teilnehmern der Kreise Cochem-Zell und Mayen-Koblenz das Aufbauseminar.

Rundgang durch das Feuerwehrmuseum
Rundgang durch das Feuerwehrmuseum

Die Teilnehmenden trafen Freitagnachmittags in der Jugendherberge ein und wurden von den Referenten Heide Determann, Eva Rapp und Tobias Härtling, sowie Christopher Zill und Dieter Ferres von der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz begrüßt. Nach dem Abendessen begab sich die Gruppe in das nahegelegene Feuerwehrmuseum. Dort wurde sie von Museumsleiter Ernst Blasius durch das Museum geführt.

Auf humorvolle und kurzweilige Art und Weise informierte er die Gruppe über die ausgestellten Exponate. Bei den Jugendlichen kam die interaktive Möglichkeit des Probierens an. Am nächsten Tag wurden zwei Gruppen gebildet, aufgeteilt nach Jugendlichen und Betreuende. Die Tagesordnung war für beide Gruppen identisch. Zwischendurch wurde das Seminar gemeinsam fortgesetzt und die Ausarbeitungen diskutiert. Schnell stellte man fest, dass die Ergebnisse beider Gruppen ähnlich waren.
Herausragende Ergebnisse und Erkenntnisse waren: Innerhalb der Jugendfeuerwehren ist kaum bekannt, dass es Inklusionspaten gibt. Es sei keine einfache Aufgabe, das Thema Inklusion zu diskutieren. Wie sich beispielsweise Menschen mit Bewegungsbeeinträchtigung bewegen und was sie und wie sie es erledigen, war bereits im Vorfeld praktisch ausprobiert worden. Die Erkenntnisse hieraus waren auch Grundlage für Gedanken zum Thema „Wo sehe ich meine Feuerwehr im Jahr 2020“. Akzeptanz der Feuerwehrangehörigen mit Beeinträchtigung und insbesondere der phantasievolle Einsatz von Hilfsmittel in der Feuerwehrtechnik als Unterstützung, waren die Ergebnisse. Eine weitere wichtige Feststellung war, dass Menschen mit Beeinträchtigung meist gar keine besondere Rücksicht erfahren wollen, sondern einfach nur akzeptiert und eingebunden werden möchten.

Gemeinsame Besprechung der erarbeiteten Ergebnisse
Gemeinsame Besprechung der erarbeiteten Ergebnisse

Seitens der Seminarteilnehmer wurden bereits viele aktuelle Beispiele vorgetragen, wie Inklusion gelebt werden kann. Insbesondere bei den Wettbewerben, wie beispielsweise der Leistungsspange erfolgt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe. Hierdurch wird das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt. Jedoch wünscht man sich eine einheitliche Verfahrensweise bei der Bewertung. Weiterhin wurden praktische Beispiele aus dem privaten und schulischen Bereich bekannt gegeben, in denen tiefgreifende Erfahrungen geschildert wurden.

Teilnehmende beim Ausarbeiten der gestellten Fragen
Teilnehmende beim Ausarbeiten der gestellten Fragen

Beklagt wurde, dass es in den Feuerwehren trotzdem noch an Toleranz gegenüber dem Personenkreis mit Beeinträchtigung mangelt. Dies erfolgt wohl fehlender Kenntnisse und Wissen über Einsatzmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung.

Hier sei noch mehr Aufklärungsarbeit bei den Führungskräften und an der Basis notwendig.
Die Teilnehmenden beendeten am Samstagnachmittag das Seminar und sehen die Inklusion als echte Chance und Möglichkeit für die Jugendfeuerwehr und Feuerwehr. Einigkeit herrschte dahingehend, dass die Arbeit sehr viel Freude bereitet und die Seminare hilfreich und wertvoll sind.

Bild und Text: Dieter Ferres (JF RLP)

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